La Paz und mein Schmutzschutz
Die Hoehenkrankheit hat uns mittlerweile doch gepackt. Deshalb lagen wir bisher eigentlich auch nur in unseren Hotelbetten und haben geschlafen. Bis auf Andi und Carina, die unbedingt die Stadt erkunden mussten; Andi behauptet stetig, sie hätten nur andere Weg ausprobiert waehrend Carina doch der felsenfesten Ueberzeugung ist, sie haetten sich verlaufen. :D
Doch noch mal zurück zum Flughafen. Als der Shuttle nach Stunden immer noch nicht kam, sind wir auf eigene Faust los und haben uns ein Radiotaxi rangewunken. Und dabei auch gleich unseren ersten Fehler begangen, wie uns am Ende auch klar wurde: wir haetten zuerst den Preis aushandeln sollen, anstatt einfach einzusteigen. Aber dafür ist unser Hotel (3 Sterne) echt billig. Für 4 Tage zahlen wir für ein Zweier- und ein Dreierzimmer 590 Bolis, das sind umgerechnet 59€. Allerdings muessen wir uns abgesehen vom Fruehstueck auch selbst versorgen.
Bis lang habe ich also nur das von La Paz mitbekommen, was die Taxifahrt mir geboten hat: eine riiiiieesige Stadt, die sich ueber Haenge und Taeler zieht, laut, dreckig und auf ihre Art doch charmant. Ich bin nicht negativ schockiert, einfach nur ein bisschen erstaunt, weil es doch etwas ganz anderes ist. Die Haeuser sind eigentlich nie verputzt und überall laufen kleine Hundegangs durch die Gegend. Als wir von der Umgehungsstrasse (unglaublich, wie viele Menschen in dem Mief joggen!) in die Stadt kamen, musste sich unser Taxi durch kleine Gassen und über super steile Windungen schlängeln, ehe wir am Hotel ankamen. Die Fahrt hat mich schon ein bisschen an Black Mamba erinnert.^^ Zum Fahrtstil kann man sagen, dass eigentlich alles erlaubt ist, was einen voran bringt und die Polizei sich herzlich wenig darum kuemmert. Es ist hier einfach normal, mit tausenden von Menschen auf der Rueckbank Platz zunehmen. Von daher waren wir mit nur vier Mann wahrscheinlich schon eine Attraktion. Eine Sache, ohne die die Bolivianer ganz klar nicht leben koennten, ist die Hupe. Sie wird anstelle eines Blinkers, zum Gruß, um laestige rechts-vor-links-Regeln ein fuer alle Mal zu klaeren oder einfach mal so benutzt.
Eine Sache, ohne die Frau Pingelich, sprich ich, nicht leben koennte, ist mein Schmutzschutz, besser bekannt als Innenschlafsack, also ein Schlafsack im Schlafsack. Einen großen Schlafsack habe ich leider nicht, deshalb liege ich unter hundert Millionen ehemals hellrosa-weissen Hoteldecken und friere immer noch. Hier in La Paz ist naemlich gerade Winter, das heisst die Sonne scheint zwar, doch die Luft ist trotzdem seehr kalt und das Atmen tut in der Nase weh. Um mich vor den ehemals hellrosa-weissen Decken zu schuetzen, mumme ich mich regelmaessig von neuem in meinen Schmutzschutz. Doch irgendwie funktioniert mein System nicht so gut. Immer wenn ich aufwache, habe ich trotz meines brillanten Planes die ehemals hellrosa-weißen Decken ueber die Nase gezogen und mein Schmutzschutz ist sonst wohin. Beim ersten Mal, habe ich sie von Panik befallen hektisch von mir geworfen, was mal nebenbei bemerkt bei hunderttausend Millionen ehemals hellrosa-weissen Decken kein Kinderspiel ist, musste im naechsten Moment aber ueber mich selbst lachen. Mein Gott, sie werden dich schon nicht umbringen, Giulia! Du solltest wirklich versuchen, dich zu integrieren! Die Bolivianer leben auch noch! Zugegeben, auf die Flaeche des Landes gerechnet sind es recht wenige Bolivianer…. Aber das hat ja nichts damit zu tun….! (????)
Was mir neben den ehemals hellrose-weissen Decken zu schaffen macht, ist das Duschen. Man muss erst mal fuenf Minuten warten, ehe das Wasser warm wird. Wobei „warm“ ein relativer Begriff ist. Zuerst haben wir noch ueber Carina gelacht, die das Abenteuer als erste gewagt hat und von der dann in regelmaessigen Abstaenden spitze Schreie und Gepruste zu hoeren waren. Spaetestens als ich selbst an der Reihe war, verging mir das Lachen augenblicklich. In meinem ganzen Leben habe ich noch nie so schnell geduscht! Und welch Wonne war der Foehn! Es ist unbeschreiblich, wie schnell La Paz einen lehrt, die fuer uns selbstverstaendlichsten Dinge zu wuerdigen!
Wenn ich so darueber nachdenke, reisen wir mit ziemlich viel Luxus im Gepaeck an; jeder hat ein Laptop dabei und abgesehen von Andi und mir, schlafen alle in ihren Schlafsaecken, bzw. ich in meinem Schmutzschutz unter hundert Milliarden ehemals hellrosa-weissen Decken, ich Held. Im Moment lebe ich noch sehr auf europaeische Standards bedacht. Doch sollte ich nicht wie ein Europaeer in Bolivien leben, sondern wie ein Bolivianer.
Es ist ein Sprung ins kalte Wasser, das liegt auf der Hand. Aber man kann sich ja immerhin Schwimmfluegel anziehen, oder? Von daher Schmutzschutz ahoi, alles eine Sache der Gewoehnung.
Die Hoehenkrankheit hat uns mittlerweile doch gepackt. Deshalb lagen wir bisher eigentlich auch nur in unseren Hotelbetten und haben geschlafen. Bis auf Andi und Carina, die unbedingt die Stadt erkunden mussten; Andi behauptet stetig, sie hätten nur andere Weg ausprobiert waehrend Carina doch der felsenfesten Ueberzeugung ist, sie haetten sich verlaufen. :D
Doch noch mal zurück zum Flughafen. Als der Shuttle nach Stunden immer noch nicht kam, sind wir auf eigene Faust los und haben uns ein Radiotaxi rangewunken. Und dabei auch gleich unseren ersten Fehler begangen, wie uns am Ende auch klar wurde: wir haetten zuerst den Preis aushandeln sollen, anstatt einfach einzusteigen. Aber dafür ist unser Hotel (3 Sterne) echt billig. Für 4 Tage zahlen wir für ein Zweier- und ein Dreierzimmer 590 Bolis, das sind umgerechnet 59€. Allerdings muessen wir uns abgesehen vom Fruehstueck auch selbst versorgen.
Bis lang habe ich also nur das von La Paz mitbekommen, was die Taxifahrt mir geboten hat: eine riiiiieesige Stadt, die sich ueber Haenge und Taeler zieht, laut, dreckig und auf ihre Art doch charmant. Ich bin nicht negativ schockiert, einfach nur ein bisschen erstaunt, weil es doch etwas ganz anderes ist. Die Haeuser sind eigentlich nie verputzt und überall laufen kleine Hundegangs durch die Gegend. Als wir von der Umgehungsstrasse (unglaublich, wie viele Menschen in dem Mief joggen!) in die Stadt kamen, musste sich unser Taxi durch kleine Gassen und über super steile Windungen schlängeln, ehe wir am Hotel ankamen. Die Fahrt hat mich schon ein bisschen an Black Mamba erinnert.^^ Zum Fahrtstil kann man sagen, dass eigentlich alles erlaubt ist, was einen voran bringt und die Polizei sich herzlich wenig darum kuemmert. Es ist hier einfach normal, mit tausenden von Menschen auf der Rueckbank Platz zunehmen. Von daher waren wir mit nur vier Mann wahrscheinlich schon eine Attraktion. Eine Sache, ohne die die Bolivianer ganz klar nicht leben koennten, ist die Hupe. Sie wird anstelle eines Blinkers, zum Gruß, um laestige rechts-vor-links-Regeln ein fuer alle Mal zu klaeren oder einfach mal so benutzt.
Eine Sache, ohne die Frau Pingelich, sprich ich, nicht leben koennte, ist mein Schmutzschutz, besser bekannt als Innenschlafsack, also ein Schlafsack im Schlafsack. Einen großen Schlafsack habe ich leider nicht, deshalb liege ich unter hundert Millionen ehemals hellrosa-weissen Hoteldecken und friere immer noch. Hier in La Paz ist naemlich gerade Winter, das heisst die Sonne scheint zwar, doch die Luft ist trotzdem seehr kalt und das Atmen tut in der Nase weh. Um mich vor den ehemals hellrosa-weissen Decken zu schuetzen, mumme ich mich regelmaessig von neuem in meinen Schmutzschutz. Doch irgendwie funktioniert mein System nicht so gut. Immer wenn ich aufwache, habe ich trotz meines brillanten Planes die ehemals hellrosa-weißen Decken ueber die Nase gezogen und mein Schmutzschutz ist sonst wohin. Beim ersten Mal, habe ich sie von Panik befallen hektisch von mir geworfen, was mal nebenbei bemerkt bei hunderttausend Millionen ehemals hellrosa-weissen Decken kein Kinderspiel ist, musste im naechsten Moment aber ueber mich selbst lachen. Mein Gott, sie werden dich schon nicht umbringen, Giulia! Du solltest wirklich versuchen, dich zu integrieren! Die Bolivianer leben auch noch! Zugegeben, auf die Flaeche des Landes gerechnet sind es recht wenige Bolivianer…. Aber das hat ja nichts damit zu tun….! (????)
Was mir neben den ehemals hellrose-weissen Decken zu schaffen macht, ist das Duschen. Man muss erst mal fuenf Minuten warten, ehe das Wasser warm wird. Wobei „warm“ ein relativer Begriff ist. Zuerst haben wir noch ueber Carina gelacht, die das Abenteuer als erste gewagt hat und von der dann in regelmaessigen Abstaenden spitze Schreie und Gepruste zu hoeren waren. Spaetestens als ich selbst an der Reihe war, verging mir das Lachen augenblicklich. In meinem ganzen Leben habe ich noch nie so schnell geduscht! Und welch Wonne war der Foehn! Es ist unbeschreiblich, wie schnell La Paz einen lehrt, die fuer uns selbstverstaendlichsten Dinge zu wuerdigen!
Wenn ich so darueber nachdenke, reisen wir mit ziemlich viel Luxus im Gepaeck an; jeder hat ein Laptop dabei und abgesehen von Andi und mir, schlafen alle in ihren Schlafsaecken, bzw. ich in meinem Schmutzschutz unter hundert Milliarden ehemals hellrosa-weissen Decken, ich Held. Im Moment lebe ich noch sehr auf europaeische Standards bedacht. Doch sollte ich nicht wie ein Europaeer in Bolivien leben, sondern wie ein Bolivianer.
Es ist ein Sprung ins kalte Wasser, das liegt auf der Hand. Aber man kann sich ja immerhin Schwimmfluegel anziehen, oder? Von daher Schmutzschutz ahoi, alles eine Sache der Gewoehnung.
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