S p e n d e n b i t t e

Seminare, Visagebühren, Flug, Auslandskrankenversicherung und und und. Das alles sind Kosten, die mein Auslandsjahr mit sich bringt. Ein Teil wird von der Entsendeorganisation bezahlt, ein anderer durch die staatliche Förderung von weltwärts, sowie von dem Freiwilligen, also mir, selbst und letztendlich übernimmt auch der Solidaritätskreis einen Teil.

Der Solidaritätskreis setzt sich aus Menschen, Institutionen und Firmen zusammen, die mich sowohl mental als auch finanziell unterstützen. Mental geschieht dies durch Mails, Briefe und Rundschreiben, die mir helfen, den Anker nach 'Zu Hause' nicht zu verlieren und finanziell durch Spenden, die in jeder Betragshöhe und zu jeder Zeit gegeben werden können (natürlich sind sie von der Steuer absetzbar!! ;)).

Beide Seiten sind sehr wichtig für mich und deshalb frage ich euch: Wollt ihr mein Solidaritätskreis sein? 

Informationen zu den Bankdaten und eine ausführlichere Erklärung findet ihr in meinem Soli Flyer, hier im Blog.
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Dienstag, 30. August 2011

Visum das Zweite


Ich bin fuerchterlich stolz auf uns! Innerhalb eines Tages haben wir unser Jahresvisum beantragt, Handykarten besorgt und das aller Nötigste eingekauft.
hier ein kurzer Tagesabriss:
6.00 Uhr inoffizielles Aufstehen meinerseits. Draussen ist es schon hell und wer haette das gedacht, es wird auch schon ordentlich gehupt. Also die beste Zeit, um die ersten Mails zu schreiben.
7.00 Uhr aufstehen. Verwunderlich, wie schnell drei Maedels im Bad sein koennen, wenn es nur kalt   genug ist. Selbst Gesichtwaschen wird zur Tortur. Dann die große Frage: was ziehe ich nur an? Carina mummt sich in Leggins und Jeans, waehrend Juliane und ich es bei einer einfachen Hose, T-Shirts und Jacke belassen. Der Zwiebellook ist bei uns gerade voll in Mode; jetzt friert man sich zwar noch den Allerwertesten ab, doch spaetestens in wenigen Stunden gibt die Sonne ordentlich Stoff von oben und das stetige Bergaufsteigen bringt den Kreislauf in Schwung.
8.00 Uhr fruehstuecken. Gar nicht mal uebel!!
J es gibt Kaffee, unglaublich leckeren Kakao und Tee zu trinken und „Broetchen“. Das Besondere an ihnen ist, dass sie so flach wie moeglich gebacken sind, was ich persoenlich als weiches-Zeug-aus-der-Mitte-Holer sehr schade finde. Dazu dann Butter und Marmelade J.
9.00 Uhr So gestärkt lassen wir uns von der Rezeption ein Radiotaxi holen und vereinbaren den Preis fuer den Weg zur Botschaft cleverer Weise schon im Vorhinein. Was mal wieder auffaellt, ist die starke Praesenz der Polizei in den Strassen, vor Geschaeften, zur Deko…^^ Ich frage mich, ob das tatsaechlich notwendig ist, oder ob es vielleicht einfach zu viele Polizisten gibt und die Bolivianer einfach nicht wissen, was sie mit ihnen anfangen sollen. Die Polizisten schlendern gemuetlich durch die Gegend und beaeugen uns Bleichgesichter neugierig und beinahe haemisch, als wir uns die Strasse bergauf quaelen.
In der deutschen Botschaft wird zum Glueck Deutsch gesprochen. Wie Carina und ich gestern schon gemerkt haben, ist unser Fetzen Spanisch bei Weitem nicht ausreichend und verstehen tun wir sowieso absolut und ueberhaupt nichts. Ein Hoch auf Andi!!- ohne ihn waeren zumindest wir zwei total verloren. :D obwohl der Gute mit zum Teil echt leid tut, wenn er dauernd von uns gerufen wird oder uns begleiten muss. Er sagt uns zwar immer vor, was wir dann sagen sollen, doch ehe wir uns umdrehen, haben wir die haelfte eh wieder vergessen und blicken uns hilfesuchend nach ihm um. Zumal wir auch total ueberfordert sind, wenn die Bolivianer uns dann unerwarteter Weise doch verstehen und uns in einem Schwall uns unverstaendlicher Worte antworten. An dieser Stelle ein riesen Dankeschoen an Andis Ehrgeiz und Disziplin, in der Schule gut Spanisch zu lernen.
J und natuerlich auch Anna, es ist unglaubich, wie viele Vokabeln sich in ihren Hirwindungen finden lassen!

In der Botschaft gibt es auch wieder eine Polizisten (natuerlich), dessen einzige Aufgabe darin zu bestehen scheint, die Handys der Besucher in einen Schrank einzuschliessen.
Eigentlich war alles schon klar, es fehlten lediglich Passfotos mit rotem Hintergrund und ein Schreiben vom BMZ. Die Fotos mussten wir selbst besorgen, um das Schreiben kuemmern sich unsere Teamer.
J Nur leider bedeutete dies auch wieder eine erhebliche Bergwanderung gen Fotoshop. Am Plaza del Estudiante angekommen, haben wir gleich einige Dinge eingekauft. Carina, immer noch gepaecklos, hat sich mit dem Noetigsten eingedeckt und ich habe meine erste Flasche bolivianischen Hustensaft erworben – das Zeug schmeckt scheusslich und ich muss es alle 8 Stunden nehmen. Ab und an schwillt meine Zunge ein bisschen an…. Ist bestimmt nicht weiter wichtig... (???)

Zurueck in der Botschaft haben wir andere MaZ’ler getroffen. Sie sind bereits seit zwei Wochen in Bolivien, alle in Cochabamba untergebracht und haben schon das ein oder andere erlebt. Kater + Hoehenluft= gar nicht gut, war einer der Insidertipps. Aber trinken will ich glaube ich eh nicht so schnell hier. Ich komme ja so schon kaum allein zurecht und mit Alkohol wird mein Spanisch sicher nicht besser! :D  Was wir uns aber unbedingt anschauen sollen, ist die Mondlandschaft. Hoffentlich schaffen wir das und Carina kann es noch irgendwie in unseren Tagesplan einbringen. Sie ist diejenige, die schon immer im Vorhinein weiss, was morgen alles zu tun sein wird. ;)
 2-3 Uhr Einer unserer Gaenge heute führte uns noch einmal quer durch die Stadt, um unsere Handykarten zu holen. Juliane und Carina brauchen den VIVA- Anbieter, Andi und ich ENTEL. Nur leider wissen die Bolivianer auch nicht so ganz, wo das Center der jeweiligen Anbieter zu finden ist, bzw. verstanden sie nicht, was wir von ihnen wollten. Zweimal standen wir vor kleinen Strassenstaenden, an denen man Guthabenkarten kaufen kann und zuletzt haben wir uns auf irgendeinem Hinterhof mit einem geschlossenen Strassenstand wiedergefunden. Im Endeffekt haben wir (respektive Andi -.- ) erkannt, dass wir die ganze Zeit im Kreis gelaufen sind und das Center keine 10 Minuten vom Plaza del Estudiante entfernt liegt. Ein kleines Plus fuer mein, von der mir im Moment noch total unverstaendlichen Sprache, angegriffenes Selbstbewusstsein ist, dass ich den Weg vom ENTEL-Center zum Plaza del Estudiante ganz mutterseelenallein gefunden habe (zugegeben, es waren nur zwei Strassen, aber klein Vieh macht auch Mist
J), ohne einem der tausend fussgaengerignoriende Taxifahrern unter die Raeder zu kommen oder in den blau-schwarzenMiefwolken, die jedes Fahrzeug hier in schieren Unmengen ausstoesst, zu ersticken. Ledigliches Stolpern hat mein Weiterkommen erschwert, weil ich erstens sehr mit Gucken und Staunen beschaeftigt war und zweitens die Stufen sehr unebenmaessig sind.
3-4 Uhr Wir haben wir ausserdem unseren ersten bolivianischen Supermarkt ausfindig gemacht. Schuhgeschaefte, Optiker, Apotheken, all das gibt es hier zu Hauf, aber versucht mal einen Supermarkt zu finden! Nach langem durch die Gegend irren (halt, stopp, nein. Andi hatte ja einen Plan) waren wir trotzdem erfolgreich und haben das Geschaeft mit großer Ausbeute wieder verlassen. Grundnahrungsmittel aller MaZ’ler scheinen ohnehin Pepsi, Cola und Broetchen zu sein. Draussen auf den Strassen duften zwar die kleinen Essensstaende ganz verfuehrerisch, doch eben diese sind es, vor denen wir mehr als nur einmal gewarnt wurden. Ehe unser Koerper sich nicht einigermassen an die hiesigen Standards gewoehnt haben, sollen wir huebsch die Finger davon lassen und auch spaeter mit Bedacht auswaehlen, wo wir essen. Allerdings ist uns eh relativ schnell der Appetit vergangen, als wir gesehen haben, wie an solchen Staenden abgespuelt wird. Eimer mit Wasser, Teller rein, Teller raus, fertig. Und unsereins macht sich Gedanken ueber Wasserflecken! :D:D
Wie schon gesagt, alles eine Sache der Gewoehnung.
J

Es ist schon spaet am Nachmittag und wir sind zurueck im Hotel. Eigentlich wollten wir noch mal los – Carina friert staendig und braucht wirklich einen Pulli, Poncho, sonst irgendwas und im Grunde ist auch schon Abendbrotzeit. Doch die Möglichkeit, von unseren Zimmern kostenlos ins Internet zu kommen, haelt uns so lange von unserem Vorhaben ab, bis wir alle keinen Hunger mehr haben. Vielleicht wird es morgen was mit Mittag und Dinner, heute musste das leider Wichtigerem weichen.

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